Unter­stütz­ung, so wie sie ge­braucht wird.

Die Pflege eines geliebten Menschen kann eine her­aus­fordernde Auf­gabe sein. Emo­tionale und zeit­liche Be­las­tung, fehlende Fach­kennt­nisse, körper­liche An­streng­ung – all das bringt Familien oft an ihre Gren­zen.

Besonders bei schweren Er­krank­ungen oder lebens­bedrohlichen Ein­schränk­ungen kann die Ent­schei­dung, Unter­stützung zu suchen, eine enorme Er­leichter­ung sein und die Lebens­qualität aller Be­teiligten ver­bessern. Dass der schwer betroffene Mensch weiter­hin in seinem Zu­hause wohnen bleiben könnte, ist nicht nur ein schöner Ge­danke, sondern schafft auch für den Patienten Sicher­heit und Wohl­befinden und fördert in vielen Fällen auch eine Verbesserung. Möglich wird das zum Bei­spiel durch eine 1:1-Be­treuung in der ambu­lanten Intensiv­pflege.

Doch wann ist diese Form der Be­treuung sinn­voll und not­wendig? Was bedeutet 1:1-Betreuung in der ambu­lanten Intensiv­pflege über­haupt und welche Krank­heitsbilder be­nötigen diese?

Was ist 1:1-Betreuung in der ambulanten Intensivpflege?

Bei der 1:1-Betreuung in der ambulanten Intensiv­pflege kümmert sich eine speziell weiter­ge­bildete Pflege­­fach­­kraft rund um die Uhr um nur eine schwer be­troffene Person.

Eine ambulante Intensiv­pflege ist dann not­wendig, wenn eine ständige Inter­ventions­bereit­schaft von einer Pflege­fach­kraft not­wendig ist, z.B. bei Krampf­an­fällen, Atem­wegs­kompli­kationen oder sonstigen un­vor­herseh­baren lebens­be­droh­lichen Situa­tionen.

Die Intensivpflegekraft kann jederzeit indi­viduell auf die Be­dürf­nisse des Patienten ein­gehen und zudem eine per­sönliche Be­ziehung auf­bauen.

Bei diesen Krankheiten wird auf die 1:1-Betreuung gesetzt.

Intensive Hilfe nach der Diagnose.

ALS oder Muskel­dystro­phie

ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) ist eine fort­schreiten­de neuro­de­genera­tive Er­krank­ung, die motorische Nerven­zellen ang­reift. Muskel­dystro­phie ist eine genetisch be­dingte Er­krank­ung, die zu einem fort­schreitenden Ab­bau und einer Schwäch­ung der Musku­latur führen. Durch beide Er­krank­ungen ver­lieren Betroffene nach und nach die Fähig­keit, ihre Muskeln zu kontrol­lieren, was im Verlauf der Krank­heit zu Läh­mungen und zum Ver­lust der Sprech-, Schluck- und Atem­funktionen führen kann.

Bei diesen Erkrankungen bedeutet 1:1-Intensiv­pflege, dass eine Betreuungs­person konti­nuierlich für den Betroffenen da ist, um bei fort­schreiten­den Ein­schränk­ungen, die durch den Muskel­schwund ent­stehen, zu unter­stützen. Die Be­treu­ung umfasst Hilfe bei Mobili­tät, Körper­pflege und Nahrungs­auf­nahme, sowie die Be­dienung von Be­atmungs­geräten und Unter­stützung bei der Kommuni­kation.

Wachkoma/apallisches Syndrom oder Koma

Bei diesen klinischen Zuständen als Folge schwerer Hirn­schädi­gungen bedeutet 1:1-Intensiv­pflege, dass eine Pflege­fach­kraft ständig für den be­troffenen Menschen an­wesend ist, um wichtige Pflege und Über­wachung sicher­zu­stellen. Bei Koma oder Wachkoma ist die Fähig­keit zur Kommuni­kation und Inter­aktion mit der Außen­welt stark ein­ge­schränkt oder nicht vor­handen, was eine umfassende Pflege er­fordert.

Die Intensivpflege umfasst zum Beispiel die Um­lager­ung zur Ver­meidung von Druck­ge­schwüren, Unter­stützung bei der Atmung, Ver­ab­reichung von Nahr­ung über Sonden und regel­mäßige Über­wachung der Vital­werte. Diese konstante Präsenz einer 1:1-Pflegekraft hilft, das Risiko von Kompli­kationen zu ver­ringern und eine grund­legende Ver­sorgung und Sicher­heit zu ge­währ­leisten.

Apoplex/Schlaganfall

Der Apoplex ist eines der häufigsten Krank­heits­bilder in der außer­klinischen Intensiv­pflege. Nach einem Schlag­an­fall kann eine inten­sive Be­treu­ung not­wendig sein, ins­be­sondere wenn der Be­troffene durch die auf­ge­tretene Durch­blutungs­störung im Gehirn unter Lähmungen leidet oder seine Sprach­fähigkeit ver­loren hat.

Die 1:1-Intensivpflege unterstützt dann zum Beispiel bei der Beat­mungs­pflege und bei Be­wegungs­übungen, um Muskel­abbau und Druck­ge­schwüren ent­gegen­zu­wirken oder macht Sprach­übungen mit dem Patienten. Natürlich gehört auch bei diesem Krank­heits­bild die Hilfe beim Essen, Trinken und der all­täglichen Pflege dazu.

COPD

COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist eine stetig fort­schreiten­de Lungen­er­krank­ung, die durch eine lang­an­haltende Ver­engung der Atem­wege und eine ein­ge­schränkte Lungen­funktion, Husten, Atem­not und Infekten ge­kenn­zeich­net ist. Aus­gelöst werden kann die Er­krank­ung zum Beispiel durch Alpha-1-Antitrysin­mangel, Luft­ver­schmutz­ung oder das Rauchen.

Mit der Notwendig­keit einer künstlichen Be­atmung werden die Patienten intensiv­pflege­be­dürftig. Die 1:1-Intensiv­pflege unter­stützt bei Fort­schreiten der Er­krank­ung COPD zum Bei­spiel dabei, das Tracheo­stoma sauber zu halten, Sekrete ab­zu­saugen und die Be­atmungs­maschine zu über­wachen.

Tracheostoma und Luftröhrenschnitt

Die Pflege bei Tracheotomie ge­hört zu den klassi­schen Leis­tungen der ambu­lanten Intensiv­pflege und erfordert um­fang­reiches Wissen. Wenn eine Person über einen lang­fristig künst­lich be­atmet werden muss, zum Bei­spiel auf Grund von Tumoren, Infek­tionen, neuro­logischen Er­krank­ungen oder Traumata kommt ein so­ge­nanntes Tracheo­stoma zum Einsatz. Durch einen Luft­röhren­schnitt (Tracheo­tomie) wird eine Tracheal­kanüle ein­ge­führt, die dafür sorgt, dass die Atem­fähig­keit ver­bessert wird und im Ernst­fall lebens­rettend ist.

Die ambulante Intensivpflege über­nimmt bei Patienten mit einem Tracheo­stoma eine um­fassende Be­treu­ung und Ver­sorgung: vom Reinigen und Pflegen, über das Ab­saugen von Se­kreten, bis hin zur Über­wachung der Sauer­stoff­sätti­gung und Lungen­funktion.

Hypoxische Hirnschädigungen

Wenn es zu massivem Sauer­stoff­mangel im Gehirn kommt, zum Beispiel im Falle einer Reani­mation, durch Infek­tionen, Ver­letz­ungen, Ver­gift­ungen oder bereits im Kindes­alter bei der Geburt, können Nerven­zellen in allen Teilen des Ge­hirns aus­fallen oder sogar ab­sterben. Die Folge können in schlimmen Fällen dauer­hafte Be­hinder­ungen, Wach­koma oder andere schwer­wiegende, irre­versible Schäden sein.

Patienten sind dann auf eine Intensiv­pflege an­ge­wiesen, die 24/7 lebens­wichtige Funktionen sichert, Infek­tionen und andere Kompli­kationen ver­meidet, die Rehabili­tation fördert und Lebens­qualität durch Medi­kamenten­gabe und Mobili­sation er­hält.  

Mehr als ein Gefühl.

PFLEGE ZUHAUSE – DAS SIND DIE VOR­TEILE.

Gewohntes Umfeld

Das gewohnte Um­feld kann einen positiven Ein­fluss auf das Wohl­befinden und den Genesungs­prozess des Patienten haben und gleich­zeitig die Situation für die Ange­hörigen erleich­tern.

Strukturen und Abläufe

Die Ein­bindung des Pflegebedürftigen in all­tägliche Ab­läufe und Routinen kann beiden Seiten – Patien­ten und An­gehörigen – Kraft in schweren Momenten geben.

Weniger Orga­nisation drum­herum

Die emotionale Be­last­ung für An­ge­hörige ist oft hoch. Die 1:1-Betreu­ung Zu­hause kann eine Er­leichter­ung hin­sicht­lich des all­täg­lichen Zeit­manage­ments bedeuten.

Bindung zum Fach­personal

Pro­fessionell­es Fach­personal von einem Pflege­dienst ist auch zuhause tag­täglich an Ihrer Seite und dauer­haft für Sie zu­geteilt. An­gehörige und Patienten bauen oft eine enge Bin­dung zu­einander auf, das wert­volles Ver­trauen schafft.

Zu guter Letzt.

Die genannten Krank­heits­bilder sind na­tür­lich nur ein kleiner Teil von vielen ver­schiedenen Krank­heiten und Ein­schränk­ungen, die eine ambu­lante Intensiv­pflege in Form einer 1:1-Betreuung erfordern könnten.

Falls Sie sich unsicher sind, ob eine 1:1-Intensiv­pflege für Ihren An­g­ehörigen not­wendig ist, kann ein Be­ratungs­gespräch mit Pflege­experten oder ein Gespräch mit dem be­handeln­den Arzt Auf­schluss geben. Sie erhalten Unter­stützung und können gemein­sam her­aus­finden, welche Pflege­form am besten zu Ihren indi­vidu­ellen Be­dürf­nissen passt. Gerne stehen auch wir Ihnen jeder­zeit zur Seite.

Der direkte Kontakt zu uns.

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